Erst Shopping, dann das Kultur-Vergnügen, dazwischen Freiraum zum Verweilen – so könnte die Devise am umgestalteten Koblenzer Zentralplatz lauten. Mit atemberau-bender Architektur verleiht der skulpturale Kulturbau „Forum Confluentes“ in Symbiose mit dem Einkaufszentrum „Forum Mittelrhein“ dem Zentralplatz Bedeutung. Zwischen beiden Gebäuden dominiert eine 6.000 m² große Piazza die räumliche Organisation. Der mit dem geschliffenen Betonstein „Boulevard“ von METTEN Stein+Design gestaltete Freiraum fügt sich atmosphärisch wie selbstverständlich zwischen die spektakuläre Platzbebauung ein.
Nachdem die niederländisch-deutschen Architekten Benthem Crouwel (Aachen, Ams-terdam) schon im September 2012 das Shopping-Center „Forum Mittelrhein“ fertig stellen konnten, folgte im Frühjahr 2013 ebenfalls unter ihrer Regie das „Forum Confluentes“. Beide Gebäude bestimmen das neue Stadtbild der Römerstadt Koblenz. Auch städtebaulich gehören hier Shopping und Kultur eng zusammen. Beide Gebäude stehen so zueinander, dass der Zentralplatz räumlich gefasst wird und als multifunktionaler Freiraum einem modernen Nutzungskonzept entspricht: Neben Events und Wochenmarkt wird er außengastronomisch und gewerblich belebt und zu einem attraktiven Treffpunkt für Anwohner und Touristen.
Der Zentralplatz stellte viele Jahre ein wesentliches Problemfeld in der Koblenzer Stadtstruktur dar. Als Schnittpunkt gleich drei interessanter Bereiche - historische Altstadt, Schlossbereich und Innenstadt mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten - erfüllte er zunehmend weniger seine Funktion als Gelenk im Fußwegesystem und als städtisches Zentrum mit Aufenthaltsqualität. Im Zug seiner Revitalisierung standen die städtischen Funktionen Kultur, Bildung, Tourismus und Handel im Fokus. Das städtebauliche Konzept sah dafür einen sich exponierenden skulpturalen Kulturbau vor, der dem Zentralplatz Bedeutung verleiht und in Symbiose mit dem Einkaufscenter sich von der üblichen Mainstream-Architektur abhebt.
Das "Forum Confluentes" drängt sich wie ein gestrandeter Wal mit seinen abgerundeten Ecken und dem dreieckigen Grundriss schräg in die Stadt hinein. Im Kontrast zum eher horizontalen Forum Mittelrhein ragt das fünfgeschossige Gebäude vergleichsweise hoch auf und markiert so den neuen Ort. Die milchweiß schimmernde, weltweit einzigartige Glasfassade lässt den Kulturbau tagsüber verschlossen wirken, während in den Abendstunden das Innenleben durchscheinen kann. Das „Forum Mittelrhein“ wird mit seiner Umsetzung regionaler Themen in der Fassade eben zu einem prägnanten Orientierungspunkt: In Anlehnung an die umliegenden Weinberge entlang des Rheines und der Mosel umschließt eine artifizierte Weinlaubfassade in Form eines grünen Bandes die Parkdecks. In den Abendstunden wird die Fassade mit 700 speziell für diesen Zweck entwickelten LED-Leuchten illuminiert.
Von hoher Bedeutung für die neue Qualität des Zentralplatzes sind die 6.000 m² große Piazza zwischen den beiden Gebäuden. Neben seiner gesamtstädtischen Funktion, die er seit über 20 Jahren nicht mehr hatte, ist der Platz heute wieder ein Treffpunkt, der sich für Theaterfestivals, Konzerte, Sportevents, Weihnachtsmarkt und vieles mehr eignet. Auch der Wochenmarkt hat hier wieder seinen Standort gefunden. Grüninseln, ebenerdiges Wasserspiel und Außengastronomie verleihen der Piazza reizvolle Facet-ten, die durch die attraktive Pflasterung mit Boulevard von METTEN Stein+Design spannungsreich in Scene gesetzt werden. Der neue Platz sollte unter Einbeziehung der umgebenden Geh- und Straßenbereiche und in Verbindung mit der prägnanten Architektur eine zukunftweisende gestalterische Einheit für die neue Mitte in Koblenz ausstrahlen. Hierfür wurde ein moderner, klassisch zeitloser Oberflächenbelag gesucht, der in Design, Farbe und Funktionalität eine adäquate Einheit mit den umgebenden Platzarchitekturen bildet. Im Rahmen einer umfangreichen Bemusterung hatten sich die Gremien für das Boulevard-Pflaster der Fa. METTEN Stein+Design entschieden.
„Unser Anliegen war es, in Verbindung mit den umgebenden Fassaden und den angrenzenden Belägen einen Farbton zu finden, der harmonisierend wirkt und den doch eine große Eigenständigkeit auszeichnet“, erklärt Dipl.-Ing. Rudolf Kaufmann, Landschaftsarchitekt des zuständigen Planungsbüros KuBuS freiraumplanung aus Wetzlar/Berlin die Auswahl. Dies ist mit dem Pflasterstein Boulevard sowie durch die konsequente Einhaltung der vorgegebenen Verlegerichtungen auch gelungen. Besonders hervorzuheben ist dabei die perfekte gestalterische Integration sämtlicher Elemente wie Schacht- und Rinnenelemente in den Oberflächenbelag. Schnitte und Bohrungen wurden im Abrasiv-Wasserstrahlverfahren durchgeführt, was entscheidend zu dem homogenen Gesamtbild des Pflasterbelags beiträgt.
Boulevard ist ein Klassiker für die anspruchsvolle Gestaltung von öffentlichen Außenbereichen. Das Betonsteinpflaster zeichnet eine fein geschliffene Oberfläche mit seidenmattem Glanz aus. Das Schleifverfahren bringt die im Werkstoff eingearbeiteten sorgfältig abgestimmten Natursteinzuschläge deutscher Herkunft, wie Granit und Basalt, zur Geltung. Boulevard ist trittsicher (SRT getestet), frost- und tausalzbeständig und hält – durch die entsprechender Einbaustärke - auch hohen Verkehrslasten stand. Es überzeugt mit einer hohen Farbbeständigkeit und Strapazierfähigkeit und ist außerdem schmutzunempfindlich und leicht zu reinigen. „Mit Boulevard haben wird den Anforderungen der verantwortlichen Gremien entsprochen“, so Rudolf Kaufmann weiter. Dazu zählte unter anderem, dass der Platz an den Markttagen und im Bereich von Bushaltestellen befahren werden kann sowie der hohen Beanspruchung als fließender Übergang von Platzfläche zu den umliegenden Einkaufsstraßen hin und in die angrenzende Altstadt, standhält. Gestalterisch lässt der Platz durch die attraktive Reihenverbundverlegung in drei Formaten eine einprägsame Architektursprache und eine entsprechende Identität sichtbar werden, die die moderne Formsprache des Kulturbaus aufnimmt und eine Verbindung zum Shopping-Center schafft. Angenehm und trittsicher zu begehen, lädt das attraktive Pflaster ein, die „neue Mitte im Herzen der Stadt Koblenz“ fußläufig zu erleben.
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