Ein interessanter Artikel der Ruhrnachrichten. (Foto und Text von Michael Fritsch)
Optimismus bei der Stadtspitze
CASTROP „Was lange währt, wird endlich gut.“ Die Botschaft dieses alten deutschen Sprichwortes haben sich Stadtspitze und Stadtbetrieb-Verantwortliche (EUV) am Dienstag auch für die bauliche Umgestaltung des Altstadtmarktes zu eigen gemacht.
„Das wird der schönste Marktplatz, den wir je hatten“, zeigte sich der Technische Beigeordnete (TBG) Heiko Dobrindt nach der Verlegung der ersten Bodenplatten im nordöstlichen Bereich neben dem Reiterdenkmal sicher. Und Bürgermeister Rajko Kravanja ergänzte: „Da können wir stolz drauf sein.“
Kravanja und Dobrindt gehörten am Dienstag zu einer kleinen Delegation von Verwaltungsleuten und Bauexperten, die bei einer Begehung der Baustelle vor der Presse noch einmal einen kleinen Sachstand zu Technik und Fortgang der Arbeiten in der „Guten Stube“ von Castrop-Rauxel gaben – die bekanntermaßen durch archäologisch bedeutsame Funde im nordwestlichen Bereich ein wenig in Verzug geraten sind.
„Wir sind derzeit dreieinhalb Wochen hinter dem Plan zurück“, gab EUV-Vize Thorsten Werth-von Kampen bekannt. „Bis zu sechs Wochen dürfen es zum Schluss werden“, fügte er hinzu.
Zeitfestlegung vermieden
Bekanntermaßen ist das traditionelle Adventszelt, das am 18. November an den Start geht und ein paar Tage Vorlauf für den Aufbau braucht, das Maß aller Dinge. „Das Zelt ist sicher“, verkündete EUV-Chef Michael Werner in Anlehnung an Norbert Blüms wohl berühmtestes Zitat über die Rente.
Woraufhin sein Stellvertreter Thorsten Werth-von Kampen erwiderte: „Falls nicht noch irgendwo ein Karolinger auftaucht.“ Denn ein Rest Ungewissheit über den Fortgang der Bauarbeiten auf der Nordwestseite des Areals, wo die bedeutsamen archäologischen Funde aus Mittelalter und früher Neuzeit aufgetaucht sind, konnte auch am Dienstag nicht ausgeräumt werden. Notfalls, so der Plan B, soll das Zelt dann nicht wie sonst quer über dem Reiterbrunnen aufgebaut werden, sondern halt längs an der Sparkassenseite.
Das technisch Bemerkenswerteste ist das neue Verlegesystem der 20 mal 30 Zentimeter großen und acht Zentimeter dicken Platten, die in einem offenem Verbund verlegt werden.
Sie sind von der Unterseite an beiden Längskanten gefast und werden auf Kunststoffschienen aufgesetzt. „Diese Verlegetechnik bedeutet für uns eine Premiere für Deutschland“, betonte Ann Taeymans, Kundenservice-Managerin des belgischen Unternehmens „Eco-Stone“. Der Vorteil: Sie halten einen hohen Druck, beispielsweise von schweren LKW aus, ohne zur Seite zu kippen und damit den ganzen Verband ins Wackeln zu bringen.
Das war auch neu für die ausführende Dortmunder Firma Boymann. „Gleichwohl schaffen wir eine Tagesleistung von 80 Quadratmetern“, versicherte Bauleiter Uwe Liedmann. Insgesamt sollen rund 4000 Quadratmeter dieser auch optisch ansprechenden Platten verlegt werden.
Und zwar auch allen Seiten bis zu den Häuserfronten, wo jetzt noch das rote und bei Niederschlag sehr rutschige Pflaster liegt. Und vor der Sparkasse in L-Form.
„Sie erfüllen sämtliche Kriterien der Tritt- und Rutschfestigkeit“, unterstrich Werth-von Kampen. Im Hinblick auf die Knochenfunde sagte der EUV-Vize, dass diese nicht ungewöhnlich für mittelalterliche Abfallgruben seien, menschliche Überreste seien nicht darunter. Die Belastungsfähigkeit über den Fundstellen ist deutlich geringer, soll aber auch noch von kleineren LKW befahren werden können.
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